Ein Baum für den Goetheplatz
Wollmarkt: Schirmherr Ole Holde überreicht Gutschein an den Bürgermeister
Am Fredensborg-Stand gab es Hering und „Akvavit“.
Bad Berleburg. (howe) Ob der dänische Freund und Wollmarkt-Schirmherr Ole Holde da ein klein wenig Kritik hineingelegt hatte? Jedenfalls nahm Bad Berleburgs Bürgermeister Bernd Fuhrmann das Geschenk aus der Partnerstadt Fredensborg gerne an: ein Gutschein für einen Baum, den die Stadt bitte im Rahmen der Neugestaltung des Goetheplatzes pflanzen soll, einhergehend mit dem Aufstellen einer Infotafel. „Wir haben erfahren, dass am Goetheplatz kein Baum mehr ist“, sagte Ole Holde. Darum habe er diese Idee gehabt. Bernd Fuhrmann freute sich: „Das schönste Geschenk, das du uns machen konntest. Eine tolle Idee“, fand der Bürgermeister.
Kaum hatte Ole Holde den Schirm aufgespannt und festgestellt, dass der geöffnete Schirm ein Zeichen dafür sei, dass es eben nicht regnen solle, kam auch schon die Sonne raus. „Eine große Ehre ist das für mich“, so der Mann, der sich seit mehr als 25 Jahren als Vorsitzender des Berleburg-Klubben um die Partnerschaft zwischen Bad Berleburg und Fredensborg verdient gemacht hat. „Ich finde Bad Berleburg sehr schön, deshalb komme ich gerne mit meiner Frau Lone hier hin“, sagte Ole Holde. In den vergangenen 25 Jahren sei er sicher rund 80 Mal hier gewesen. Die Schirmherrschaft für den Wollmarkt erfülle ihn mit Stolz.
Die Eröffnung des 31. Bad Berleburger Wollmarktes nahm Sarah Harth von der BLB-Tourismus GmbH vor. Damit gab sie zugleich den Startschuss für die traditionelle Märkte-Veranstaltungsreihe im Jahr. „Tradition und Brauchtum spielen da eine wesentliche Rolle.“ Wer erstmals den Wollmarkt besuchte, der staunte nicht schlecht. Zum zweiten Male im Rathausgarten sorgten die Oberlahntaler Musikanten auf der Bühne für zünftige Blasmusik. Daneben trat die Trachtentanzgruppe aus Breidenbach, Breidenstein und Weifenbach auf. Sie nahm sogar die Besucher an die Hand und gab einen Schnellkurs für die ersten Tanzschritte. Beim Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg, der in diesem Jahr gemeinsam mit BLB-Tourismus und dem Jugendförderverein die Veranstaltergemeinschaft bildete, duftete es nach frischen Waffeln aus dem gusseisernen Ofen. Daneben zeigte der Seiledreher seine Kunst.
Oliver Junker-Matthes demonstrierte das Spinnen der Wolle am alten Spinnrad, außerdem führte der Diedenshäuser den Besuchern vor, wie man ein Schaf schert. Die Live-Show zog erneut zahlreiche Neugierige in den Bann. Kinder erfreuten sich an der Hasen- und Schaf-Ausstellung. Außerdem luden gemütliche Ecken im Rathausgarten zum Verweilen ein.
Auf dem Vorplatz des Rathauses legten sich die Alpakas auf die Wiese. Sie waren erstmals mit von der Partie und zogen ebenfalls die Blicke auf sich. Sarah Harth zeigte sich gestern mit der Resonanz beim Wollmarkt durchaus zufrieden. „Für das Wetter ist ordentlich was los.“ Die Besucher mussten so einiges aushalten: eisige Kälte, starker Wind, dann mal kurz die Sonne, Regen und zeitweise Hagelschauer. Die Flaniermeile auf der Poststraße wirkte in diesem Jahr etwas dünn. Da konnte man durchaus den Eindruck gewinnen, dass die Vorgaben in Sachen Sonntagsöffnung so manchen Händler verunsichert hatten. Dennoch konnte sich das Angebot sehen lassen. Neu war der Stand des Fredensborg-Rings. Hier ließen sich die Gäste den Hering, dazu frisches dänisches Vollkornbrot und einen kleinen „Akvavit“ schmecken.
Ansonsten ging das Feilgebotene über das Thema „Wolle“ weit hinaus. Seifen und Geschmeide, Schmuck und Lederwaren, Holzbrettchen, Küchenutensilien, etliche Senf-Variationen, frisches Brot, Wild aus dem Wald oder einfach Blusen und Röcke – hier fand jeder Besucher etwas. Auch die Kinder kamen auf ihre Kosten. Erneut sorgte unter anderem die Extra-Zeit der Freien Evangelischen Gemeinde für Abwechslung. Wie sagte Sarah Harth bei der Eröffnung am Mittag: „Genießen Sie unsere Stadt, schnuppern Sie Bad Berleburger Luft, nehmen Sie sich ein Andenken mit.“ Letzteres verteilten übrigens zwei Mitarbeiter von BLB-Tourismus, verkleidet als schwarzes und weißes Schaf. Die Besucher dürften sich ein Tütchen mit Bienenblumen-Samen mitnehmen.
Von Holger Weber
Siegener Zeitung
Montag, 6. Mai 2019
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