PresseBackhaus im Vordergrund mit dem Quellhaus: Der Verkehrs- und Heimatverein kümmert sich seit 22 Jahren um die Anlage. (SZ-Foto: Christian Völkel)

Espe-Quelle: mehr als nur Brotbacken

Heimat- und Verkehrsverein Bad Berleburg feiert Sommerfest im Anschluss an die JHV.

Der Vorsitzende Heiner Trapp verrät, was die Mitglieder aktuell bewegt.

Bad Berleburg. Heiner Trapp, der Vorsitzende des Heimat- und Verkehrsverein Bad Berleburg, sitzt an diesem Sonntag inmitten vieler Gäste an der Espe-Quelle. Der Verein feiert sein Sommerfest und hat vorher die Jahreshauptversammlung durchgeführt.

Nur wenige Meter unterhalb plätschert das Wasser in das Tretbecken. Rundherum leuchtet ein blauer Kunststoffboden. Der kommt von der Berleburger Firma Regupol. Bekannt ist der Name aus zahlreichen Sportarenen, so kommt auch die Laufbahn des Berliner Olympiastadions ebenfalls aus der Odebornstadt. „Wir sind sehr froh über die Unterstützung durch Regupol“, sagt Trapp. Insgesamt sei es eine enorme Aufwertung für das Tretbecken gewesen, schiebt Trapp nach. Gerade im Sommer kommen viele Besucher zum Tretbecken und suchen Ruhe und Abkühlung. „Die Espequelle ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für die Stadt“, stellt Heiner Trapp zusätzlich fest. Erst vor Kurzem habe er eine Frau auf dem nahegelegenen Wanderparkplatz getroffen. Die habe ihn gefragt, wo denn die Espe-Quelle sei. Das sei ja ein Geheimtipp und sie wolle sich das mal ansehen. Für Heiner Trapp ist das ein Beleg dafür, dass der Verein auf einem guten Weg ist.

Mehr als Brotbacken: An der Espe-Quelle war einiges los. (Foto: Guido Schneider)Das Areal der Espe-Quelle ist nicht nur für das Tretbecken bekannt, sondern auch für das Backhaus. Das ist auch für das Sommerfest angeheizt worden. Der Heimat- und Verkehrsverein kämpft nach der Coronazeit immer noch mit den Nachwirkungen. „Da ist viel kaputt gegangen“, stellt Heiner Trapp fest. Die Mitglieder wieder neu zu motivieren, sei nicht einfach.

Dazu kommen höhere Kosten für das Brennholz. Im Winter wolle man den Ofen des Backhauses daher seltener anheizen. An den Aktionen zum Weihnachtsmarkt werde sich aber nichts ändern, so der Vorsitzende. Insgesamt plant der Verein mit weniger Terminen im Backhaus.

Das kommt auch dem Backteam entgegen. „Es dürften sich auch gerne zwei Teams bilden“, so Trapp, der immer auf neue engagierte Mitglieder hofft. Die aber kommen aktuell nicht in größerer Zahl. Wie bei vielen anderen Heimatvereinen auch, fehlen den Bad Berleburgern Männer und Frauen im Alter ab 35 Jahren. „Wir suchen immer Menschen, die sich für Geschichte interessieren und einbringen wollen“, macht Trapp deutlich. Aktuell ist das Interesse am Verein aber nicht wie erhofft. Sehr gut läuft dagegen die Kooperation mit der Burgfeldschule. Mehrmals im Jahr kommen die Kinder aus der Schule an die Espequelle und erleben unter anderem, wie in früheren Zeiten gebacken wurde. „Das ist ein wichtiger Teil unserer Arbeit und der Wissensvermittlung“, sagt Heiner Trapp. Er wünsche sich jetzt noch, dass auch die Eltern der Schulkinder häufiger den Weg zum Backhaus und in den Verein finden würden.

Schon in zwei Wochen wird an der Espe-Quelle wieder gebacken. Dann zu den Gesundheitswochen in Bad Berleburg. An dieser Stelle schließt sich ein Kreis. Das Tretbecken an der Quelle folgt dem Kneipp-Gedanken und wird von vielen Besuchern auch so genutzt. Gesundes Brot nach alten Rezepten gebacken gilt auch als gesund und als deutlich besser als Brot aus industrieller Produktion.

Von Guido Schneider

Siegener Zeitung
Dienstag, 15. August 2023
Bildquelle: Fotos von Christian Völkel und Guido Schneider
Internet: www.siegener-zeitung.de

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