PresseDer Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg hat sein Angebot für alle Generationen an der Espequelle kontinuierlich ausgebaut – hier sind Heiner Trapp (r.) und Rainer Wolff bei der Produktion zu sehen. (SZ-Foto: aber)

Auch dänisches Brot als Alleinstellungsmerkmal

Bad Berleburger Espequelle läutete viel versprechende Saison ein

Bad Berleburg. (aber) Im Backhaus an der Bad Berleburger Espequelle geht es seit dem Wochenende wieder heiß her: Beim alljährlichen Anbacken gab der Verkehrs- und Heimatverein den Startschuss ab für eine viel versprechende Saison 2019. Bereits am Freitag heizten Heiner Trapp, Backmeister Achim Harth und sein Team den Steinofen an der Espequelle vor, auch der Sauerteig für die beliebten Backhausbrote wurde angesetzt. Am frühen Samstagmorgen dann starteten die Helfer des Vereins mit dem ersten von drei Backgängen.

Neben den traditionellen Brotteigen aus 70 Prozent Roggen- und 30 Prozent Weizenanteil stand diesmal etwas Besonderes auf der Zutatenliste: Ein dänisches Brot, zur Verfügung gestellt vom Schirmherrn des Wollmarktes, Ole Holde, wurde zum ersten Mal im Backhaus an der Espequelle goldbraun gebacken. Detlef Weber hatte das Rezept bereits in den eigenen vier Wänden angerührt – nun soll es auch in den Räumen des Verkehrs- und Heimatvereins groß herauskommen und zukünftig auch einen Platz in der dänischen Ecke des Bad Berleburger Wollmarktes bekommen.

Durch diese Idee soll vor allem die Städtepartnerschaft zwischen Bad Berleburg und Fredensborg noch intensiver herausgestellt werden. Roggen- und Sonnenblumenkerne, Lein- und Sesamsamen bilden die Hauptzutaten des dänischen Kastenbrotes. Die „blaue Birke“ in Ole Holdes Rezept bereitete dem Verkehrs- und Heimatverein allerdings lange Zeit Kopfzerbrechen: Woher soll man auch wissen, dass die Dänen sich damit auf die hierzulande als Mohn bekannte Pflanze beziehen? Auch die optimale Temperatur von rund 180 Grad Celsius stellte die Truppe und ihren Steinofen vor eine Herausforderung, der es normalerweise auf Hitzepegel von weit über 200 Grad Celsius bringt. Mit dem Ergebnis der 20 gebackenen Brote war das Team um Achim Harth aber trotzdem zufrieden. In der Resthitze des Ofens wurde ganz traditionell noch eine Fuhre Hefezöpfe angefertigt. Heiner Trapp war besonders stolz auf die Leistung seiner Mannschaft.

Und die dänische Köstlichkeit soll in diesem Jahr nicht die letzte Neuerung für den Verkehrs- und Heimatverein gewesen sein: In einem nahe gelegenen Garten sollen einige Weizen-, Roggen- und Kartoffelfelder angelegt werden, die in Zukunft ein außerschulischer Lernort für die Schulklassen sein werden, die das Backhaus an der Espequelle regelmäßig besuchen. Auch Beete, die von Paten betreut
werden, sollen in das Projekt des Vereins integriert werden. Schon Anfang April soll der Garten bestückt und erstes Saatgut ausgebracht werden.

Unterstützt wird das Projekt von der Universität Siegen und dem Wittgensteiner Heimatverein. Für den Sommer ist dann auch erstmalig ein Gartenfest geplant, bei dem bereits erste Ergebnisse präsentiert werden sollen. Das Kartoffelbraten im Herbst mit selbstgezüchteten Erdknollen steht ebenfalls schon fest auf dem Programm. „Wir haben hier ein echtes Alleinstellungsmerkmal“, wusste Heiner Trapp, „und wir wollen das Schulangebot auch ein Zukunft noch weiter ausbauen. Die Beteiligten werden auch beim Wollmarkt mit einem Stand und so einigen kreativen Ideen vertreten sein.“

Siegener Zeitung
Montag, 1. April 2019
Internet: www.siegener-zeitung.de

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