PresseSchirmherr Karsten Wolter (4. v. l.) nahm die Urkunde von Heiner Trapp (4. v. r.), dem Vorsitzenden des Verkehrs- und Heimatvereins, entgegen – im Beisein der stellv. Landrätin Waltraud Schäfer (3. v. r.) sowie Vertretern der Veranstalter-Gemeinschaft des Bad Berleburger Wollmarktes. (SZ-Foto: Martin Völkel)

„Weil er einer von uns ist“

Karsten Wolter zum Schirmherrn des 32. Wollmarktes am 3. Mai ernannt

„Land- und Forstwirtschaft haben eine viel zu geringe gesellschaftliche Relevanz. Der Wollmarkt ist ein wichtiger Beitrag dazu, dies zu verbessern.“

Bad Berleburg. (vö) Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg, Jugendförderverein und BLB-Tourismus lüfteten am Mittwoch das gut gehütete Geheimnis und stellten knapp drei Monate vor der Veranstaltung den Schirmherrn des 32. Wollmarktes am Sonntag, 3. Mai, vor: Karsten Wolter, der Vorsitzende des Vereins „Markt und Tourismus“, übernimmt die Schirmherrschaft und tritt damit die Nachfolge des Dänen Ole Holde an, der 2019 in dieser Funktion dem Markt seine besondere Note gab.

Bei der Begrüßung, warum die Wahl des Verkehrs- und Heimatvereins ausgerechnet auf Karsten Wolter gefallen sei, musste Vorsitzender Heiner Trapp im Beisein der stellv. Landrätin Waltraud Schäfer nicht lange überlegen: „Weil er einer von uns ist. Er tickt wie wir – vielleicht sogar noch etwas schneller.“ Karsten Wolter stehe für sein Engagement in Vereinen, seine gemeinnützige Arbeit. Als Vorsitzender des Vereins „Markt und Tourismus“ habe er die Bad Berleburg Card mit entwickelt, die mittlerweile zu einer Marke für die gesamte Region geworden sei. Und diese Arbeit, die ehrenamtlich passiere, finde statt, „ohne dass er nach vorn springt“. Karsten Wolter erledige das dezent: „Das ist sein Naturell.“

Schirmherr Karsten Wolter stellte sich der Verantwortung des Schirmherrn bereits beim Auftakttermin im Landhaus Wittgenstein: „Ich freue mich darüber und nehme das voll an.“ Revanchieren werde er sich, in dem er – in welcher Form auch immer – die Espequelle des Verkehrs- und Heimatvereins als schulischen Lernort fördere. Und er entgegnete Heiner Trapp schlagfertig: „Es sind einige, die so ticken wie wir. Das ist eine Stärke, die uns ausmacht.“ Aus der Historie heraus sei es absolut positiv, dass die Veranstalter-Gemeinschaft des Wollmarktes vielfach verzahnt sei: „Das stabilisiert und fördert einen kritischen Diskurs.“

Der Einzelhandel begrüße das Konzept des Marktes und die Tatsache, dass eine aktive Auswahl der Aussteller stattfinde – beispielsweise habe der Wittgensteiner Landmarkt mit regionalen Produkten aktuell seine Zusage gegeben. „Die Besucher erleben den Markt noch authentischer“ fand Karsten Wolter. Generell seien die Bad Berleburger Märkte dazu angetan, Handel und Tourismus in der Odebornstadt zu stärken. Authentisch bedeute nicht, dass man auf gestern oder vorgestern schaue – vielmehr sei das eine moderne Sichtweise. Und die Veranstaltungen seien ein gutes Mittel, um auf den ländlichen Raum aufmerksam zu machen. Doch dafür benötige die Region einen langen Atem, so der Unternehmer.

In diesem Zusammenhang werde oft vergessen, dass Südwestfalen über ein florierendes produzierendes Gewerbe verfüge – hier werde mehr hergestellt als beispielsweise im Ruhrgebiet. Für den Erhalt der Kulturlandschaft und damit die Sicherstellung der Lebensqualität stehe die heimische Land- und Forstwirtschaft. Aber: „Land- und Forstwirtschaft haben eine viel zu geringe gesellschaftliche Relevanz. Der Wollmarkt ist ein wichtiger Beitrag dazu, dies zu verbessern.“ Die Veranstalter-Gemeinschaft werde alles daran setzen, dass sich die Besucher wohlfühlten und Dinge entdecken oder wiederentdecken könnten.

Heiner Trapp kündigte an, dass der Wollmarkt eine etwas andere Struktur bekommen werde – es solle „mehr Tradition, mehr Wittgenstein“ gezeigt werden. Die Veranstaltung solle eine Bühne bieten für regionale Produkte. Er hoffe dabei, so der Vorsitzende, auf die Unterstützung der Heimat- und Verkehrsvereine aus der Region. „Jegliche Beteiligung ist möglich, aber wir wissen natürlich auch, dass das Ehrenamt schon ziemlich überfrachtet ist.“

Von Martin Völkel

Siegener Zeitung
Donnerstag, 6. Februar 2020
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