PresseDas Back-Team des Verkehrs- und Heimatvereins Bad Berleburg – hier Günter Quintes – leistete am Samstag wieder ganze Arbeit. Der Andrang bei den 90-Jahr-Feierlichkeiten war enorm. (SZ-Foto: Martin Völkel)

„Wir haben keine Berührungsängste“

Verkehrs- und Heimatverein feierte 90. Geburtstag an der Espequelle – mit vielen Gästen aus dem Sauerland

In vielen ehrenamtlichen Stunden ist aus dem Vereinsgelände in den vergangenen Jahren ein echtes Schmuckstück geworden.

Bad Berleburg. (vö) Den Helfern stand am Samstagmittag sprichwörtlich der Schweiß auf der Stirn. Das lag nicht etwa an den Außentemperaturen, die sich am Vormittag noch im einstelligen Bereich bewegt hatten, sondern am knallheißen Ofen im Backhaus an der Espequelle, in dem viele leckere Brote, Hefezopf und Kuchen produziert wurden. Der Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg heizte zum 90. Vereinsgeburtstag ordentlich ein.

Und das war genau richtig, denn Andrang und Nachfrage übertrafen die Erwartungen noch einmal deutlich. Der Verein hatte zum 90-jährigen Bestehen eine zünftige Feier organisiert – und viele Gäste aus allen Generationen folgten der Einladung gerne. Mit dabei auch die Freunde des Heimat- und Fördervereins Grafschaft-Schanze aus dem Schmallenberger Sauerland. „Wir haben keine Berührungsängste. Für uns ist das gelebte interkommunale Zusammenarbeit über den Rothaarkamm hinweg“, sagte Heiner Trapp, Vorsitzender des Verkehrs- und Heimatvereins Bad Berleburg.

Bevor die Feierlichkeiten so richtig starteten, nahmen Wittgensteiner und Sauerländer erst einmal einige Kilometer auf dem Waldskulpturenweg Wittgenstein-Sauerland unter die Füße. Vom Wanderparkplatz in Kühhude ging es über die Stationen „Stein-Zeit-Mensch“, „Falke“ und Grünstation zum Goldenen Ei, wo ein zünftiger Imbiss wartete. Während es am Vormittag noch leicht geregnet hatte, klarte es in Richtung Mittag zunehmend auf – bestes Wanderwetter also für alle Beteiligten. 30 Wanderer waren mit von der Partie und nahmen auf dem Hinweg das Shuttle-Angebot in Anspruch. Das Fazit von Heiner Trapp fiel rundum positiv aus: „Wir hatten 30 Leute dabei und es gab unterwegs viele Gelegenheiten für gute Gespräche. Eine wunderbare Truppe – zumal auch einige Gäste aus den Bad Berleburger Kliniken dabei waren.“ Der bange Blick sei dann immer mal wieder zum Himmel gegangen, wobei es zumindest weitgehend trocken geblieben sei.

Dennoch waren die Verantwortlichen für alle Fälle vorbereitet: An der Espequelle hatte man mehrere Zelte aufgestellt, um regensicher zu sein. Heiner Trapp richtete seinen Dank vor allem an die Vereinskollegen, die auf die Wanderung verzichtet hätten: „Das Back-Team hat wieder hervorragende Arbeit geleistet, das verdient ein riesiges Kompliment.“ Der Verein nutzte die Veranstaltung völlig zu Recht auch für eine Werbung in eigener Sache. Wasser treten, der Blick hinter die Kulissen des Backhauses, Einsatz im Sinne der Heimatpflege und des Umweltschutzes – der Verkehrs- und Heimatverein ist zukunftsorientiert und vor allem nachhaltig unterwegs. Zuletzt wurde das komplette Gelände rund um die Espequelle barrierefrei gestaltet.

Der Ehrenvorsitzende Günther Hirschhäuser lobte seine Vereinskameraden für das Geleistete: „Es ist beeindruckend, was sich innerhalb eines Jahrzehnts hier oben bewegt hat.“

Der Samstag war für das gemeinsame Feiern, geselliges Plaudern, gute Stimmung und gemütliches Beisammensein reserviert. Dass der Vorstand seine nächsten Projekte – darunter das Anpachten einer landwirtschaftlichen Fläche für den Anbau heimischer Erzeugnisse – längst in der Schublade hat, ist ein offenes Geheimnis. Ein Verein, der die Zeichen der Zeit lange verstanden hat und ganz gezielt alle Generationen und ihre Interessenlagen anspricht..

Von Martin Völkel

Siegener Zeitung
Montag, 25. Juni 2018
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