PresseDer Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg traf sich am Sonntag an der Espequelle, um auf das vergangene Jahr zurückzublicken. (SZ-Foto: Guido Schneider)

Für die Zukunft gibt es einige Fragezeichen

Verkehrs- und Heimatverein Bad Berleburg zieht eine durchwachsene Jahresbilanz / Programm auf ein absolutes Minimum eingedampft

Bad Berleburg. (schn) Die Jahreshauptversammlung des Verkehrs- und Heimatvereins Bad Berleburg begann am Sonntag nach der Begrüßung durch den 1. Vorsitzenden Heiner Trapp erst einmal mit einem gemeinsamen Frühstück der Mitglieder. Der Verein hatte Glück mit dem Wetter: Die Versammlung konnte im Freien rund um das Backhaus an der Espequelle stattfinden – in der aktuellen Situation ein großer Vorteil für alle Beteiligten. Wie alle Vereine weit und breit musste auch der Heimat- und Verkehrsverein sein Jahresprogramm wegen der Corona-Pandemie auf ein absolutes Minimum eindampfen – und wie es sich abzeichnet, wird es auch in diesem Jahr nicht besser. Heiner Trapp äußerte auch seine Bedenken, dass zum Beispiel die Schulkooperationen wieder neu aufgelegt werden. Aktuell ruht diese Zusammenarbeit, der Verein hat aber natürlich ein großes Interesse daran, dort weiter im Geschäft zu bleiben. Durchaus Bedenken hat der Vorstand aber auch mit Blick auf die Zukunft des Wollmarktes. „Ich habe meine Zweifel, ob uns alle Helfer weiter zur Verfügung stehen“, so Heiner Trapp. Der Blick geht dabei schon ins Jahr 2022. Nicht viel los war leider auch im Backhaus an der Espequelle, das ebenfalls nur auf Sparflamme geheizt werden konnte. Statt monatlich zu backen, gab es nur wenige Termine.

Darüber hinaus hatte der Verein durchaus einige Probleme mit Vandalismus an der Espequelle. „Viele denken sich wohl, ich lasse denen das Pfand da“, brachte Heiner Trapp mit einem bitteren Scherz zu den Hinterlassenschaften rund um das Backhaus das Problem auf den Punkt: „Ich kann euch sagen, das ist alles nicht vergnügungssteuerpflichtig.“ Zugleich rüstet der Verkehrs- und Heimatverein aber für die Zukunft auf. Aus der alten Rothaar-Klinik hat der Verein einen Teil des Kücheninventars übernommen. Der Vorstand geht fest davon aus, dass die Vereine in Zukunft neue Hygieneauflagen erfüllen werden. Neben dem Backhaus steht das Quellhaus mit dem Tretbecken. Das wird nach wie vor gut genutzt. Der Verein muss aber auch hier einiges an Zeit investieren, um das Becken sauber zu halten. Kaltes Wasser ist der wohl bekannteste Bestandteil der Kneipp-Kur. Gerne würde sich der Vorstand um die Gründung eines neuen Kneipp-Vereins bemühen. Noch ist der alte Verein aber auf dem Papier existent und so kann der Name nicht genutzt werden. Dazu muss man mit entsprechenden Lizenzgebühren rechnen, die an die Kneipp-Gesellschaft zu zahlen wären. So bringt sich der Heimat- und Verkehrsverein weiterhin in Bad Berleburg in den Kurbetrieb ein, der Bad-Titel hängt letztlich wie überall von den Aktivitäten vor Ort ab. „Der Bad-Titel ist keine Selbstverständlichkeit“, betonte Heiner Trapp.

„Viele denken sich wohl, ich lasse denen das Pfand da.“
Heiner Trapp, Vorsitzender des Verkehrs- und Heimatvereins Bad Berleburg

Für den Rest des Jahres will der Verein noch mehrfach den Backofen an der Espequelle anheizen, auch zum Erntedankfest. Dazu wird es noch Absprachen geben, wie man dieses traditionelle Fest feiern kann, ohne sich gegenseitig zwischen den Vereinen Konkurrenz zu machen.

Siegener Zeitung
Dienstag, 17. August 2021
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